Einer der silberreichsten - und damit auch münzreichsten - Länder Deutschlands ist Sachsen. Die Anfänge liegen im Mittelalter; deshalb steht im dortigen Faden etwas über diese Zeit. Hier befinden wir uns nun bei Altdeutschland. Es ist zwar ein alter Streit, wann das Mittelalter endet und die Neuzeit beginnt, aber 1500 ist ein gutes rundet Datum. Münztechnisch ist es der Übergang zum Guldengroschen (Taler), der ja die Leitwährung Altdeutschlands ist und dann durch die Mark abgelöst wird.
Sachsen ist seit 1464 geteilt. Die Ernestiner haben die Kurwürde und beherrschen den Kurkreis (Wittenberg/Torgau) und die Thüringer Gebiete; die Albertiner sind Herzöge von Sachsen mit den Residenzen Meißen und Dresden. Es gibt immer wieder Zeiten - bis 1547 - wo sie gemeinsam prägen.
Hier ist nun ein Stück aus dieser gemeinsamen Zeit: Kurfürst Friedrich III. (der Weise) - Luthers Landesherr - zusammen mit Herzog Georg und seinem Bruder Johann 1500-1507. Übrigens wurde die Reihenfolge 1507 geändert in Friedrich,Johann,Georg, weil die kurfürstlichen Räte meinten, guter sächsischer Brauch sei nicht die Rangfolge (Kurfürst,regierender Herzog,Bruder des Kurfürsten), sondern das Alter. Die herzoglichen Räte Georgs waren einsichtig genug keine Eskalation heraufzubeschwören.
Schreckenberger oJ, Annaberg, 4,62 gr, Lit: Kohl 26
AV: * FRIDERICVS ° GEORGIVS ° IOHANN
RV: * GROSSVS ° NOVVS ° DVCVM ° SAXON
Gruß ischbierra