Beiträge von Andicz

    Das mit dem "nicht das Wasser reichen können" steht mir leider viel zu sehr im Vordergrund. Wenn einem wegen eigenartiger Umgangsformen und diesbezüglicher fehlender Selbstreflexion die gebührende Anerkennung verwehrt wird, kann das ja der Sohn und der imaginäre Bewunderer erledigen.

    Ernsthaft: niemand hat hier jemals die Kompetenz deines Erzeugers angezweifelt. Warum auch? er hat sie oft genug bewiesen. Dass du nun dieses Niveau wählst, um die Kratzer auf dem Denkmal zu kaschieren zeigt mir einmal mehr, warum sich meine Meinung geändert hat. Ihr versteht einfach nicht, dass es nicht um "Wissen" geht.

    Ich bitte dich, nicht mehr darauf zu antworten. Ich akzeptiere offiziell all deine Meinungen ohne weitere Vorbehalte.

    Trittst du jetzt ein Erbe an? Lass es doch gut sein mit den unterschwellig provokativen Schwingungen. Wenn der familiäre Anspruch so wissenschaftlich und informativ und sachlich und gut manierlich sein soll, muss man doch nicht immer weiter auf diesem Kurs bleiben... es kehrt doch gerade mal so etwas wie Ruhe ein.

    Herzlich Willkommen. Freut mich ebenso, dass du zu uns gefunden hast. Noch mehr freut mich, jemanden (mehr oder weniger) aus der alten Heimat hier anzutreffen. Schließlich hab ich 8 Jahre meines Berufslebens in Koblenz verbracht! :)

    Mein Gebiet sind die Antiken. Aber sicher wirst du hier einige Unterstützung finden. Freue mich auf deine Beiträge.

    Dau bes Kowelenz! :)

    Mal eine Frage: Was passierte eigentlich zu Sedisvakanz-Zeiten? Gab es auch damals schon kirchenstaatliche Prägungen zwischen den Päpsten? Mal abgesehen davon, dass zu Zeiten von "Doppelbesetzung" des Postens rein theoretisch eine Vakanz herrschte... streng genommen :)

    Ich habe ein Vergleichsstück gefunden, auf dem der Bogen genauso dargestellt ist. Auch hier wird er als Lituus beschrieben, und erhält das gleiche Zitat wie mit richtig dargestelltem Stab. Aber ich meine etwas entscheidenden erkennen zu können, nämlich dass der Bogen oben weitergeführt wird, und somit eine S-Form erhält. Also eine Schlange.

    In jedem Fall verschiebt diese deine Erkenntnis meine Referenz und zwei Stellen. Zu zitieren wäre die BMC 184, "serpent before". Wird sofort korrigiert!

    http://wildwinds.com/coins/ric/nero/RPC_4310.jpg

    Besten Dank, Invictus! :thumbup:

    Hy Invictus!

    es schaut doch so aus, als ob der lituus kopfüber dargestellt, oder?

    Das stimmt, und das war auch der Anlass für das "vgl." im Zitat. Hier der Links zum Vergleichsstück:

    http://wildwinds.com/coins/ric/nero/RPC_4308.jpg

    Was könnte es wohl sonst sein? Ich habe bisher nichts vergleichbares finden können. Ist es vielleicht ein nicht aufgefallener Fehler des Stempelschneiders? Oder ein gänzlich anderes Symbol?

    Vielleicht ist es das militärische Musik-Instrument "Lituus", welches aufgrund seiner Form nach dem Stab benannt wurde? Also ein Signalhorn? Ich habe diesbezüglich aber nicht finden können, ob sowas auf Münzen dargestellt wurde. Halte es auch für eigenartig... :)

    Oder ist eis ein kleines Delta? δ

    Oder als dritte Möglichkeit: Eine Schlange?

    Ach ja, aber du weißt doch, wie das ist. Ich würde gerne, habe aber nichts. Und so geht es auch vielen anderen. Dass macht diesen Thread aber nicht weniger wertvoll. So wird das Forum zu einer netten Datenbank. Und auch wenn so mancher denkt: "alle wollen nur ihre Schätzchen zeigen" (was ich persönlich nicht mehr hören kann), so ist es doch ein wesentlicher Bestandteil dieses Forums, Bandbreiten zu zeigen! Und das tust du eindrucksvoll!

    Die familiäre Situation des Ptolemaios IV. Philometor (Mutterliebender) wurde oben von Tube schon angerissen.

    Ab 180 v.Chr. (Tod seines Vaters Ptolemaios V.) stand er als König von Ägypten bis 176 v.Chr. unter der Vormunschaft seiner Mutter Kleopatra I. Nach ihrem Tod übernahm der makedonische Eunuch Eulaios gemeinsam mit dem ehemaligen syrischen Sklaven Lenaios die Vormundschaft.

    Ab dem Jahr 170 v.Chr (das Jahr seiner Mündigkeitserklärung) teilte er sich die Regentschaft mit seinem jüngeren Bruder Ptolemaios VIII. (bis 164 v.Chr.). Nach dessen Verjagung und Flucht nach Rom kehrte er bald auf Wunsch der Alexandriner wieder zurück nach Ägypten. Das Reich wurde zwischen den Brüdern aufgeteilt (Ptolemaios VI. = Kernreich; Ptolemaios VIII. = Cyrenaika, eine Landschaft im östlichen Libyen).

    Ptolemaios VI. fiel 145 v. Chr. in einer Schlacht in Syrien. Ptolemaios VIII. musste jedoch weiterhin um seinen Regentschaftsanspruch kämpfen. Kleopatra II. wollte ihren Sohn Ptolemaios VII. (aus der Ehe mit Ptolemaios VI.) als legitimen Nachfolger einsetzen. Dieser wurde aber nach kurzer Zeit ermordet, wahrscheinlich auf den Befehl seines Onkels Ptolemaios VIII.

    Die gezeigte Münze entspricht dem von Tube gezeigten Stück aus der gemeinsamen Herrschaftszeit des Ptolemaios IV. Philometor und Ptolemaios VIII.

    AE19-20, Aegyptus, Alexandria, 170-164
    Gewicht: 7,42 g
    Durchmesser: 19-20 mm

    Vorderseite:
    Kopf des Zeus Ammon mit Tänie nach rechts

    Rückseite:
    PTOΛEMIAOY BAΣIΛEΩΣ
    Zwei Adler nach links auf Blitz stehend, Kopf nach links,
    Cornucopiae links im Feld

    SNGCop 311

    Ich denke, bei der These ist auch eher der Wunsch Vater des Gedankens, mehr rein zu interpretieren, als nötig.

    Hier die Quelle:
    http://books.google.de/books?id=0MD6Rr2mXC0C&pg=PA130&lpg=PA130&dq=septimius+severus+Kaiser+nichtrömischer&source=bl&ots=6VW1KiX1t0&sig=Bwe7oJ_fuSCcdtHzB7Xip8Xy7Z0&hl=de&sa=X&ei=ykTzUrfIOsbAtAbO6ICACQ&ved=0CD4Q6AEwAg#v=onepage&q=septimius severus Kaiser nichtrömischer&f=false

    Vielleicht muss man dazu sagen, dass die Aussage thematisch nur eine Randerscheinung und somit vielleicht einfach schlecht recherchiert ist?!

    Ein Nachtrag... oder eher eine Nachfrage: Auch wenn Trajan aus der römischen Provinz Hispania stammte: Ist sein Geburtstort gesichert? Ist eine Entscheidung zwischen Italica und Rom gefallen?

    Ich habe die Aussage übrigens dank einer kleinen aber entscheidenden Modifizierung meinerseits verfälscht... Die Quelle sprach von dem ersten "Kaiser nichtrömischer Abstammung", was wohl ein Unterschied ist... sorry! :)

    In einem anderen Forum habe ich eine interessante These gelesen, dass es vielleicht Zweifel daran gegeben hat, dass Geta ein leiblicher Sohn des Septimius Severus gewesen sei. Aber das ist wohl nur Popcorn-Spekulatius.

    Das mit Trajan hatte ich offensichtlich nicht auf dem Schirm. Ich werde das wohl falsch interpretiert haben und es ging nicht um "nicht-italisch" sondern um "nicht-europäisch" im heutigen geographischen Sinn! :)

    Ich korrigiere das mal! Danke! :)

    Leider ist auch bei diesem Stück eine Prägeschwäche der Rückseite anzumerken. Aber das kindliche Portrait ist umso schöner. Und das recht selten verwendete Rückseitenmotiv lässt Rückschlüsse zu. Nobilitas, die Göttin der edlen Abstammung, scheint wohl darauf hinzuweisen, dass Geta (trotz der nichtrömischen Abstammung) ein legitimer Nachfolger eines legitimen Herrschers sei. Denn sein Vater Septimius Severus gründete eine Kaiserdynastie nichtitalischen Adels – er stammte aus Leptis Magna in der Provinz Africa. Seine Heirat mit der syrischen Adeligen Iulia Domna stieg in Rom die Akzeptanz gegenüber orientalischen Kulten. Darüber hinaus gab sich Septimius Severus als Adoptivsohn des Kasier Marcus Aurelius aus und festigte so seine kaiserliche Legitimation. Nicht ganz klar ist, warum dieses Motiv nur für Geta geprägt wurde.

    198-211 n.Chr. Geta

    AR Denar, Rom 200-202
    Durchmesser: 19 mm
    Gewicht: 3,25 g

    Vorderseite:
    P SEPT GETA CAES PONT
    Drapierte Büste nach rechts

    Rückseite:
    NOBILITAS
    Nobilitas nach rechts stehend, Szepter und Palladium haltend

    RIC IV, Part I, 13a (S)

    Zur Abwechslung mal eine Bronze aus früheren Tagen... Dieses Stück des jungen Nero lässt sich leider nicht mehr wirklich in die Karten schauen. Die Avers-Legende ist fast gänzlich unleserlich. Daher ist meine Bestimmung als Vermutung anzusehen.

    54-68 n.Chr. Nero

    AE Semis, Syria, Antiochia
    Durchmesser: 19-20 mm
    Gewicht: 5,87 g

    Vorderseite:
    [IM NER CLAV CAESAR]
    Kopf des jugen Kaisers mit Lorbeerkranz nach rechts,
    Schlange rechts davor

    Rückseite:
    S C im Kranz

    BMC 184
    McAlee 300
    RPC 4310

    Hingegen hat dieser hier, trotz Prägeschwäche auf der Rückseite, mich schlicht und einfach durch sein tolles Portrait und die schöne Tönung betört! :)

    238-244 n.Chr. Gordianus III.

    AR Antoninian, Rom 243-244, 5. Emission
    Durchmesser: 21 mm
    Gewicht: 4,40 g

    Vorderseite:
    IMP GORDIANVS PIVS FEL AVG
    Drapierte und kürassierte Büste mit Strahlenkrone nach rechts

    Rückseite:
    VICTOR AETER
    Viktoria nach links neben Palme stehend, auf Schild stützend

    RIC IV, Part III, 154 (C2)

    Dreierlei Gründe bewogen mich, dieses doch recht häufige Stück zum zweiten Mal zu erwerben.
    1. Das Gewicht (wieder was für dich, Invictus :) )
    2. Das Reversmotiv, welches wesentlich schöner ausgeprägt ist, als bei meinem ersten Exemplar
    3. Wie sagte Miraculix? "Diese Nase ... " So eine habe ich bisher noch nicht gesehen.

    238-244 n.Chr. Gordianus III.

    AR Antoninian, Antiochia 242-244
    Durchmesser: 21,5-23 mm
    Gewicht: 5,41 g

    Vorderseite:
    IMP GORDIANVS PIVS FEL AVG
    Kürassierte Büste mit Strahlenkrone nach rechts

    Rückseite:
    SAECVLI FELICITAS
    Kaiser rechts stehend, Speer und Globus haltend

    RIC IV, Part III, 216 (C)