Umrechnung alter Banknoten

  • Deutsches Geld kann man ja jederzeit jederzeit in die aktuelle Währung umtauschen, sofern dieser Begriff zulässig ist.
    Nun habe ich noch ein paar alte Scheine gefunden und wüsste gerne, was das heute in Euro wert sein könnte?
    5 mal Ein Hundert Mark (21. April 1910)
    4 mal Ein Hundert Mark (7. Februar 1908 ) [NR...]
    1 mal Ein Hundert Mark (7. Februar 1908 ) [C 06228961]
    1 mal Ein Hundert Mark (10. September 1909)
    1 mal Eine Rentenmark (30. Januar 1937)
    1 mal Zehn Reichsmark (22. Januar 1924)
    1 mal Fünfzig Mark (21. April 1910)
    1 mal Fünfhundert Mark (27. März 1922)
    1 mal Ein Tausend Mark (21. April 1910) [grüner Druck]
    1 mal Ein Tausend Mark (21. April 1910) [roter Druck]

    Jetzt kommt mir bitte nicht mit Erhaltung an, sonst stecke ich mir direkt mit nem "Hunni" eine Zigarette an. :D
    Wollt ich schon immer mal tun. :rolleyes:

    Aber im ernst, wird sowas heute noch umgetauscht und wenn ja, wie umgerechnet? Oder Massenware, wovon kaum einer was wissen möchte.

  • Das wird nicht mehr umgetausche, woher kommt denn immer wieder die Meinung, man könnte Reichsgeld noch bei der Bank umtauschen ??

    Und selbst wenn, käme am Ende ein , mit ganz vielen Nullen dahinter raus....

    Dein 1000 Markschein von 1910 wurde 1923 im Verhältnis 1 Billion Papiermark = 1 Rentenmark getauscht. Rentenmark ging dann 1:1 in Reichsmark über, die Reichtsmark 10:1 in Deutsche Mark und die wiederum ca. 2:1 in Euro (so genau müssen wir es hierbei nun wirkich nicht nehmen).

    Gesetzt dem Fall, dir würde wirklich jemand deine Scheine in Euro tauschen, bekämst du für den 1000er genau 0,000000005 Eurocent.

    Für einen Euro müßtest du im Umkehrschluß 20 Billionen Papiermark oder 20 Rentenmark auf den Tisch legen.

  • ¡Hola!

    Das Wichtigste hat muenzenfreund ja schon gesagt - ergänzend:
    Nur Banknoten der Bundesrepublik Deutschland können noch entweder bei der Bundesbank direkt oder in den Filialen der Landeszentralbanken in kursgültige Euro-Beträge getauscht werden.
    Die Banknoten der Bundesrepublik umfassen dabei diese Ausgaben:
    Serie 1948 (auch mit B-Stempel, der Banknoten kennzeichnet, die für Westberlin gedacht waren):
    ½ Deutsche Mark
    1 Deutsche Mark
    2 Deutsche Mark
    5 Deutsche Mark
    10 Deutsche Mark
    20 Deutsche Mark
    20 Deutsche Mark
    50 Deutsche Mark
    100 Deutsche Mark
    20 Deutsche Mark mit anderem Motiv
    50 Deutsche Mark mit anderem Motiv
    5 Pfennig Bank Deutscher Länder 1948
    10 Pfennig Bank Deutscher Länder 1948
    5 Deutsche Mark "Europa auf dem Stier" 1948
    50 Deutsche Mark "Kaufmann Imhof" 1948
    100 Deutsche Mark "Muffel" 1948

    Serie 1949, Bank Deutscher Länder:
    10 Deutsche Mark
    20 Deutsche Mark

    Serie 1960 - 1980, Deutsche Bundesbank (Bundesbankserie I):
    5 Deutsche Mark 1960, 1970, 1980
    10 Deutsche Mark 1960, 1970, 1977, 1980
    20 Deutsche Mark 1960, 1970, 1977, 1980
    50 Deutsche Mark 1960, 1970, 1977, 1980
    100 Deutsche Mark 1960, 1970, 1977, 1980
    500 Deutsche Mark 1960, 1970, 1977, 1980
    1.000 Deutsche Mark 1960, 1977, 1980

    Serie 1989, Deutsche Bundesbank (Bundesbankserie II):
    5 Deutsche Mark 1991, 1999
    10 Deutsche Mark 1989, 1991, 1993
    50 Deutsche Mark 1989, 1991, 1993, 1996
    100 Deutsche Mark 1989, 1991, 1993, 1996
    200 Deutsche Mark 1989, 1996
    500 Deutsche Mark 1991, 1993
    1.000 Deutsche Mark 1991, 1993

    Die sogenannten Bundeskassenscheine zwischen 5 Pfennig und 2 Deutschen Mark aus dem Jahr 1967 (gedacht für den Kriegsfall) können theoretisch auch eingetauscht werden, praktisch führt dies jedoch zu strafrechtlicher Verfolgung, da diese Scheine nur durch Diebstahl bzw Hehlerei in den Besitz von Privatpersonen gelangt sein können.
    Ähnlich verhält es sich mit dem 5-DM-Schein von 1963.

    Sämtliche übrigen Geldscheine, etwa Vorläufer des Reichs, des Deutschen Kaiserreichs, der Weimarer Republik, des Tausendjährigen Reiches, der Alliierten Militärbehörde sowie sämtliche Ausgaben der DDR besitzen nur noch Sammlerwert.

    Diese Scheine könnten evtl von etwas Wert sein:

    Zitat


    4 mal Ein Hundert Mark (7. Februar 1908 ) [NR...]
    1 mal Ein Hundert Mark (7. Februar 1908 ) [C 06228961]

    Der Flottenhunderter oder nur ein imposanter Adler im Unterdruck?
    Letzterer ist Massenware, der andere ist preislich interessant.

    Zitat


    1 mal Ein Hundert Mark (10. September 1909)

    Im Ankauf könnten für einen nicht allzuschlechten Schein an die 5 Euro rausspringen.

    Zitat


    1 mal Zehn Reichsmark (22. Januar 1924)

    Könnte da nicht eher 1929 draufstehen? Und der Schein ist grünlich, mit Thaer drauf?

    Alle übrigen sind Massenware im Quadrat.

    Der Unterschied zwischen rotem und grünen Siegel beim 1910er Tausender rührt übrigens daher, dass die roten wirklich um diese Zeit gedruckt wurden. Damals hatte die Reichsmark noch eine Golddeckung. Nach dem Krieg versuchten die Vertragsunterzeichnungserzwinger des Versailler Vertrags, die deutsche Wirtschaft noch weiter zu schwächen, in dem sie rotgesiegelte Geldscheine präsentierten und deren Einlösung in Gold forderten, trotz dass die Golddeckung im Verlauf des Krieges abgeschafft war. Man druckte daraufhin in aller Windeseile neue Scheine, versah sie mit grünen Siegeln und Schriften, um sie von der echten 1910er Ausgabe unterscheiden zu können. Die Rotsiegligen wurden nicht für ungültig erklärt, doch durch die massenhafte Inverkehrsbringung der Grüngesiegelten und dem Anhalten der Rotgesiegelten beim Eintreffen in einer Bank wurden letztere bald zu einer "aussterbenden Rasse".

    Dass trotzdem recht viele eher kleine Scheine die Inflation überlebten, lag daran, dass sie 1924 de facto wertlos waren. Für 10.000 Mark bekam man nichts mehr, ein Umtausch in Rentenmark war nicht möglich, da es keine Renten-Bruchpfennige gab, so dass sie auf Dachböden verschimmeln konnten. Aber die hohen Werte, die Milliarden- und Billionenwerte wurden natürlich eingelöst: und daraus resultiert ihre Seltenheit und ihr heutiger Preis.
    Hätte man damals "1 Euro" (nach muenzenfreunds Rechnung also den 20-Billionen-Schein) auf die Kante gelegt, so würde er heute 1.300 Euro bringen. Hätte man den 20-Bio-Schein doch mal angerührt und sich dafür den 20-Reichsmark-Schein von 1924 gegönnt, hätte man heute 3.000 Euro.


    Adíos
    Ronny

  • Zitat

    Original von *ryhk*


    Der Flottenhunderter oder nur ein imposanter Adler im Unterdruck?
    Letzterer ist Massenware, der andere ist preislich interessant.

    Nur der Adler. Massenware war mir klar, ich hab doch kein Glück.

    Zitat

    Original von *ryhk*

    Könnte da nicht eher 1929 draufstehen? Und der Schein ist grünlich, mit Thaer drauf?


    Stimmt, steht 1929 drauf.

  • Zitat

    Original von *ryhk*

    Die sogenannten Bundeskassenscheine zwischen 5 Pfennig und 2 Deutschen Mark aus dem Jahr 1967 (gedacht für den Kriegsfall) können theoretisch auch eingetauscht werden, praktisch führt dies jedoch zu strafrechtlicher Verfolgung, da diese Scheine nur durch Diebstahl bzw Hehlerei in den Besitz von Privatpersonen gelangt sein können.
    Ähnlich verhält es sich mit dem 5-DM-Schein von 1963.

    sind das Hehler ?? ?(
    siehe hier:http://search.ebay.de/search/search.…hein&category0=

  • ¡Hola!

    Die 1967er Bundeskassenscheine und der 1963er Fünfer sind nie ausgegeben worden.
    Desweiteren hat die Bundesbank als Eigentümer und Besitzer der Geldscheine diese auch nie an irgendwelche Personen oder Institutionen verkauft oder verschenkt, weder an Privatpersonen noch an Firmen noch an Museen.
    Als nach der Wende der Sinn der 1967er Bundeskassenscheine nicht mehr bestand, da die Gefahr aus dem Osten schlagartig verschwand, konnten die unter strenger Geheimhaltung existenten Kisten mit dem "Bedarfsgeld" der Vernichtung zugeführt werden.
    Es stellt sich nun die Frage, wie solche Stücke dann in den Handel geraten können?
    Da sie allerdings nie Zahlungskraft hatten, ist eine Einlösung gegen Euro nicht möglich und weil die Banken sicherlich auch anderes zu tun haben, als jetzt ein paar Käufer zu drangsalieren, lässt sie die Käufer in Ruhe. Aber was passieren sollte, sollte man sie direkt in einer Bundesbank-/Landesbankzentrale präsentieren, weiss ich nicht.
    Die selbe Geschichte gilt für DDR 200 und 500 Mark.
    Sie waren nie Zahlungsmittel, der Grossteil der DDR-Bevölkerung wusste noch nicht mal um die Existenz dieser Scheine.
    Nach der Wende, dem Verschwinden des Arbeiter- und Bauernstaates, war der Besitz der 200er- und 500-Bündel in den Kellern der Staatsbank nur noch unnützer Ballast und konnte so der Endlagerung zugeführt werden.
    Dieser berühmt-berüchtigte ominöse Stollen bei Halberstadt, wo die DDR-200er und Bundeskassenscheine gemeinsam gelagert wurden, wurde jedoch bald zum Treffpunkt unternehmungslustiger Jugendlicher, die amüsante Parties feierten und unter anderem auch einen Zugang zu den gelagerten Papieren unter ihren Füssen fanden.
    Was sie da taten, war und ist Diebstahl: sie waren keine Eigentümer. Und jeder, der sich diese Scheine zugelegt hat, hat wissentlich oder unwissentlich kein Eigentum erworben, denn gestohlenes Eigentum kann nicht in eigenes Eigentum übergehen.
    Mangels Interesse (Bundeskassenscheine) bzw mangels des passenden Vertreters (die DDR liegt schon zwei Meter unter der Erde) ist eine Strafverfolgung heutzutage praktisch ausgeschlossen, jedoch theoretisch noch möglich.


    Adíos
    Ronny

  • Es gab aber noch ein paar andere Stellen, wo man sie 200er und 500er der DDR bekommen konnte!
    z.b. in der Staatsbank der DDR direkt. 8)
    Ich habe selber mal so eine Kiste in der Hand gehalten, hab mir aber nicht getraut, was beiseite zu legen. ;( :doof: :kopfhau:
    Und in den Spasskassen war das nicht anders. (das mit der Kiste!)

    Außerdem gab es in Leipzig noch eine Anlage, wo Geld verbrannt wurde. Die war zwar nicht lange in Betrieb (ca, 2 - 3 Monate), aber ich will nicht mehr der FauleHund sein, wenn da sich keiner in der Wendezeit bedient hat. :]

    Ändert aber nichts an der Aussage von *ryhk*, das die Scheine nur geklaut sein können.

    Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?! :] Berthold Brecht

  • Zitat

    Original von *ryhk*
    Der Unterschied zwischen rotem und grünen Siegel beim 1910er Tausender rührt übrigens daher, dass die roten wirklich um diese Zeit gedruckt wurden. Damals hatte die Reichsmark noch eine Golddeckung. Nach dem Krieg versuchten die Vertragsunterzeichnungserzwinger des Versailler Vertrags, die deutsche Wirtschaft noch weiter zu schwächen, in dem sie rotgesiegelte Geldscheine präsentierten und deren Einlösung in Gold forderten, trotz dass die Golddeckung im Verlauf des Krieges abgeschafft war. Man druckte daraufhin in aller Windeseile neue Scheine, versah sie mit grünen Siegeln und Schriften, um sie von der echten 1910er Ausgabe unterscheiden zu können. Die Rotsiegligen wurden nicht für ungültig erklärt, doch durch die massenhafte Inverkehrsbringung der Grüngesiegelten und dem Anhalten der Rotgesiegelten beim Eintreffen in einer Bank wurden letztere bald zu einer "aussterbenden Rasse".


    Ergänzung dazu:
    Die ersten Tausender mit dem Datum 1910 wurden in der Tat bereits 1910 gedruckt, hatten aber eine 6-stellige Seriennummer und wurden ab Dezember 1911 in den Umlauf gegeben. Bis Ende 1913 wurden ausschließlich Scheine mit 6-stelliger Seriennummer hergestellt. Ab Anfang 1914 wurden 7-stellige Seriennummern verwendet. Die Scheine tragen alle den Serienbuchstaben A. Mit Ausbruch des Krieges wurden weiterhin Scheine mit 7-stelliger Seriennummer hergestellt und zwar mit dem Unterdruckbuchstaben C (unten rechts zu finden) und den Serienbuchstaben A und B. Ausschließlich die Scheine, die während des Krieges in den vom Deutschen Reich besetzen Gebieten im Westen ausgegeben wurden, waren laut Waffenstillstandsvertrag vom 11.11.1918 (den Versailler Vertrag gab es damals noch nicht) in Gold zu tauschen. Umtauschbar waren also nur die Kombinationen Unterdruckbuchstabe C und Serienbuchstabe A oder B. Findige Zeitgenossen kauften genau diese Scheine im Reich gegen ein erhebliches Aufgeld an, verscherbelten die Scheine an Bewohner der ehemals besetzten Gebiete und diese lösten die Noten schließlich gegen Gold ein. Als sich die Einlösungsersuchen aus den Ländern Frankreich, Belgien und Luxemburg immer weiter steigerten, zog die Reichsbank die Notbremse und zog alle betroffenen Noten, derer sie noch habhaft werden konnte ein. Im Süddeutschen Raum wurden die betroffenen Noten zum Teil mit einem Stempel versehen "Im Ausland ungültig" und wieder ausgegeben. Ab Dezember 1918 wurden dann die Scheine mit grünen Siegeln ausgegeben um den Einlösungsstellen die Arbeit zu erleichtern (bis dahin musste jedesmal Unterdruckbuchstabe und Seriennummer kontrolliert werden). Nach Ende der Umtauschfrist wurden wieder Scheine mit roten Siegeln hergestellt. So sind alle rot gesiegelten Scheine mit den Serienbuchstaben H bis O zwischen 1921 und 1923 hergestellt worden. Und genau der Umstand, dass die Scheine bis weit in die Inflationszeit hinein hergestellt wurden macht die Scheine zur Massenware.

    Vertrauen ist gut - CTRL+ALT+DEL ist besser...

    Einmal editiert, zuletzt von Rebhuhn (25. Oktober 2005 um 06:54)

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