Weiß vielleicht irgendjemand, welche Münze das sein könnte?

  • Hallo!

    Das ist ein Jeton aus Messing wohl aus dem frühen 19. Jahrhundert. Also keine wirklich Münze, was der genaue Zweck war kann ich aber nicht wirklich sagen.

    Auf der Vorderseite ist Friedrich Wilhelm III. abgebildet. Auf der Rückseite wohl ein Triumphbogen, oder eine Kathedrale.

    Legende:
    Ob: FRIED. WILH: III KOEN: V. PREUSEN.
    Re: HEIL DEM* SIEGER.
    IETTON

    Unter dem Portrait soll sich noch ein "LL" befinden, ich finde, dass sieht bei dir mehr nach einem "7L" aus. Kann aber entweder an der Erhaltung liegen, oder, dass es einfach ein paar Varainten gab.

    Hier ein besseres Bild: http://www.coinpeople.com/index.php/topi…iii-1814-jeton/

    Vielleicht kann dir ja noch jemand anders weiterhelfen.

    Grüße Erdnussbier

    PS: Zu dem "Extremley Rare" kann ich leider nichts sagen ;)

    Täglich grüßt das Erdnussbier...

  • Hallo Erdnussbier,

    ganz herzlichen Dank für deine Mühe. Genau das ist mein Jeton (gestern hätte ich noch Münze dazu gesagt). Leider ist es ein ganz schlechter Erhaltungsgrad, wenn ich meinen Jeton mit dem von dir verlinkten Bild vergleiche. Ohne deine Hilfe hätte ich das nie gefunden, denn ich habe schon einige Abende Münzbilder nach dem Motiv mit dem Triumphbogen oder der Kathedrale durchsucht (in der Hoffnung, dass es vielleicht eine wertvolle Rarität wäre).

    Grüße Zappo

  • Hi!

    Wie selten oder häufig das Stück ist kann ich leider auch nicht sagen, aber irgendwo gibt es sicher einen Spezialisten für solche Jetons. Wenn sich hier keiner findet (ich schreib da wohl mal jemand in guter Hoffnung an), kann man sich ggf. auch noch durch andere Foren durchfragen. Hast ja jetzt schon ein paar mehr Infos ;)

    Grüße Erdnussbier

    PS: Bilderabgleich habe ich auch erst probiert, konnte letztendlich aber mit etwas raten den Text auf der Rückseite entziffern :D

    Täglich grüßt das Erdnussbier...

  • Hat sich etwas verzögert, aber es gibt doch noch einen Nachtrag:

    "LL dürfte für Ludwig Lauer, Nürnberg stehen. Das Stück bezieht sich auf den Sieg gegen Napoleon und ist 1814/15 entstanden. Dieser Jeton ist nicht selten und aufgrund der desolaten Erhaltung leider ohne wirtschaftlichen Wert."

    Grüße Erdnussbier

    Täglich grüßt das Erdnussbier...

  • Hallo Erdnussbier,

    vielen Dank für deine nochmalige Rückmeldung. Als ich den gut erhaltenen Jeton gesehen hatte, den du in deiner ersten Antwort verlinkt hast, habe ich mir schon gedacht, dass mein Exemplar nichts wert ist. Aber grundsätzlich hat mich einfach mal interessiert, was das überhaupt ist, denn ich hatte ja unter dem Stichwort Münze gesucht und habe nichts finden können. Ich habe von meinem Opa einen Beutel mit Münzen bekommen und alle Münzen habe ich über Google bzw. aufgrund der Aufschriften finden oder zuordnen können, nur diesen Jeton nicht. Aber leider sind alle Münzen in dem Beutel in einem sehr schlechten Zustand, weil dazwischen auch einige Münzen aus Kupfer waren (Königreich Hannover 2 Pfennige 1853), die alle anderen Münzen grün verfärbt haben, wie auch bei den Bildern des Jetons zu sehen ist, aber teilweise noch viel schlimmer.

    Grüße Zappo

  • Hallo Zappo,

    wenn Du an Deinen Stücken interessiert bist, versuchst Du doch mal, diese zu reinigen,
    bei Grünspan hilft das Einlegen in Essig, aber bitte beobachten.
    Danach aber ausreichend neutralisieren, Herr Mehlhausen empfiehlt in seinem Buch
    "Münzenreinigung" das Abreiben mit Haushaltsnatron (angefeuchtet), ich habe damit
    beste Ergebnisse erzielt, das geht aber nicht bei prägefrischen Münzen.
    Weite Fragen beantworte ich gern
    Grüße von numis68

  • Hallo numis68,

    danke für deine Informationen. Ich hatte schon mal bei einem amerikanischen Silberdollar von 1922 angefangen, den Grünspan zu entfernen, allerdings mit einem Silberputztuch. Der Dollar ist zwar schön sauber und glänzend geworden, aber als nach dem Dollar gegoogelt habe, habe ich irgendwo gelesen, dass man das dann Katzenglanz nennt und die Münze weitgehend unbrauchbar macht. Daher habe ich vorerst keine weiteren Münzen gesäubert. Aber deinen Tipp werde ich am Wochenende mal ausprobieren. Aber zur Sicherheit wollte ich dich vorher fragen, ob man deine Methode mit Essig und später feuchtem Natron anwenden kann, egal, aus welchem Material die Münze ist?

    Ich habe z. B. mehrere 1 Dollar Münzen, USA, 1922, viele 10 DM Münzen Olympische Spiele, 1972, mit verschiedenen Motiven, einige 5 Mark Münzen Deutsches Reich 1875 Friedrich Großherzog von Baden, eine Münze 1 Vereinsthaler, 1857, Sachsen, König Johann, eine Münze 5 Mark, DDR, 1969 XX Jahre DDR, die alle zum Teil sehr stark grün verfärbt sind. Könnte ich bei allen genannten Münzen deine Methode anwenden?

    Und was meinst du mit "aber bitte beobachten"? Kann ich erkennen, wenn sich der Grünspan im Essig aufgelöst hat, oder setzen da schon irgendwelche Zersetzungsprozesse der Münze ein, auf die ich achten muss?

    Hast du deine Methode auch schon mal bei einer Münze (Silberdollar) mit Katzenglanz (gereinigt mit einem Silberputztuch) angewendet?

    Sorry für die vielen Fragen, aber ich möchte nicht noch mal so einen Fehler wie mit dem Silberputztuch machen. :)

    Grüße Zappo

  • Hallo Zappo,
    richtig, Silberputztuch ist absolutes No - überhaupt Putzlappen. Bei Silbermünzen habe ich gute Erfahrung mit Zitronensäure (gelbe Plastezitrone im Lebensmittelmarkt) gemacht. Eingelegt oder draufgedropft, löst sich der Belag innerhalb von Minuten. Danach mit Seife neutralisieren und mit Wasser gut abspülen. Münzen aus dem Umlauf vertragen durchaus auch ein leichtes abreiben mit Zahnbürste und Seife. Das löst den Dreck, greift aber eventuell vorhandene Patina nicht an. Probiere es einfach mal an weniger wichtigen Stücken aus.
    Gruß ischbierra

  • Hallo Zappo,
    kurz noch zu Deinen Fragen:
    Ich meinte mit beobachten nur, dass die Münze nicht zu lange im Essig liegt, es kann eigentlich
    nichts passieren, auch Zitronensäure, wie ischbirra schreibt, bringt sicher das gleiche Ergebnis.
    Bei Silbermünzen besteht keine Gefahr, dass diese angegriffen werden, aber vorsichtig sollte
    man bei Münzen mit hohen Kupfergehalt sein, z.B. 5 Mark DDR 1969.
    Eine gute Grundlage ist sicher das Buch von Mehlhausen "Münzen Reinigen", für 12 Euro sicher
    erschwinglich.
    Ob man den "Katzenglanz" damit wegbekommt, kann ich nicht sagen, ich empfehle aber immer
    das Abreiben mit Natron (Münze vorher anfeuchten), alle meine Münzen, die Du hier im Forum
    in meinen Beiträgen sehen kannst, sind so behandelt.
    Im Münzhandel werden auch einige Reinigungsmittel angeboten, richtige Erfolge kann ich aber
    nicht bestätigen.
    Gruß numis68

  • Hallo numis68, hallo ischbierra,

    eure Tipps waren super. Ich habe die ersten Silber-Münzen gemäß euren Informationen gereinigt und bin begeistert, wie schön die jetzt aussehen. Ich habe es einmal mit Essig (10 %) und feuchtem Natron und dann mit Zitronensäure und Seifenwasser probiert, aber da die Münzen sehr unterschiedlich angelaufen waren, kann ich nicht sagen, ob eine Variante besser war. Wenn ich mal mehr Zeit habe, werde ich mal mit zwei relativ ähnlich angelaufenen Münzen testen, ob ich einen Unterschied feststellen kann. Und dann werde ich auch mal Essig in Verbindung mit Seifenwasser und Zitronensäure in Verbindung mit feuchtem Natron testen, ob da irgendeine Kombination besser oder schlechter ist.

    Das Handbuch zur Münzpflege von Wolfgang J. Mehlhausen habe ich mir auch schon besorgt, aber da ich zurzeit viel um die Ohren habe, leider noch nicht viel drin gelesen. (Habe ich im Antiquariat für 3,- EUR bekommen, ist allerdings die 2. Auflage 2005.)

    Ganz herzlichen Dank für eure Tipps und dir numis68 für die Beantwortung meiner vielen Fragen.

    Grüße Zappo

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