Münzfund Litzmannstadt

Manuel

"Münster - Das kürzlich im Rahmen einer Dachrenovierung im Tierheim gefundene KZ-Geld wird nun doch nicht beim Osterbasar am kommenden
Sonntag gezeigt. Aus Sicherheitsgründen, wie die Vorsitzende des Tierschutzvereins, Doris Hoffe, erklärt." [...]

Ich würde ja gerne wissen, ob auch alle interessanten Typen vorhanden sind und wie vor allem die Magnesium-Münzen die vielen Jahre im (sicher nicht weichmacherfreien) Münzalbum überstanden haben. Schade, dass man sich die Sammlung wohl nie anschauen kann

justus

Hallo Manuel,

ein ziemlich interessanter, aber auch etwas mysteriöser Fund. Vielleicht kannst du ja mal erklären, was das war "KZ-Geld"! Ich kann mir nämlich nicht so recht vorstellen, was für eine Bedeutung solches Geld hatte und warum es in einem Konzentrationslager hergestellt wurde?

Manuel

Hallo Justus,

Besonders sauber recherchiert war dieser Artikel vermutlich nicht, sonst hätte man den Ausdruck KZ-Geld wohl nicht verwendet. Litzmannstadt war das jüdische Ghetto in Lódz. Im Ghetto wurde im Rahmen der jüdischen Selbstverwaltung auch eine eigene, auf Pfennig und Mark lautende Währung eingeführt. Die meisten Münzen und Scheine sind nach Räumung des Ghettos verloren gegangen, wie man sich denken kann, weshalb die wenigen originalen Belegstücke entsprechend hohe Preise erzielen. Hinzu kommt, das ein Teil der Münzen aus Magnesium hergestellt wurde und diese Stücke mit dem Luftsauerstoff reagieren. Entsprechende Ethaltungszustände kannst du dir z.B. mal auf muenzauktion.com anschauen.
Einer der führenden Experten für Münzen aus Litzmannstadt ist übrigens Guy Franquinet, auf dessen Homepage und in dessen Buchveröffentlichung du auch noch viele interessante Informationen finden kannst.

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