Endlich mehr Römer ;-)

  • Zunächst mal "N Guts Neues"...

    War lange nicht mehr am Start hier, aber die Zeit hatte es mir leider nicht erlaubt.
    Jetzt ein paar Tage Urlaub, und hab mich nun gleich wieder ein paar alten Römer gewidmet die ich entweder noch nicht bestimmen konnte, oder weitere Infos dazu gern hätte.

    Habe wieder jeweils 2 Bilder pro Münze.

    Zunächst mal ein grün patinierter:

    1. (6813+6825)
    Das dürfte ein Gallienus sein, obwohl ich bei den Buchstaben nicht viel deuten konnte, habe ich diesen anhand vom "Greif" identifiziert, falls ich richtig liege ?!?
    --> IMP GALLIENVS AVG / APOLLONI CONSILIVS >>> RIC 165 oder RIC 166 ???
    Damit die feine, grüne Patina nicht zerstört wird, wie bringe ich hier die Buchstabenkonturen besser raus? Mit Scalpell, oder chemisch?

    2.(6769+6786)
    Diesen Antoninian konnte ich leider gar nicht entziffern, ausser dass IOVI + HERCVLI wohl die VICTORIA hochheben :D Aber welcher Kaiser?
    Und wie kriege ich hier die Buchstaben deutlicher? Scalpell oder chemisch?

    3.(6792+6806)
    Dies ist wohl ein Tetricus Antoninian, aber welcher?

    4. (6861+6876)
    Hier hoffe ich mal das ich eine sehr seltene (R4) Variante des VRBS ROMA aus Arles habe --> RIC VII 392 oder 392 S ?
    Über der Wölfin sind ja die üblichen 2 Sterne, jedoch dazwischen ein weiterer bzw. Münzzeichen?? Unter der Wölfin dann "SCONST" oder "PCONST" ?
    Ich komme hierauf aufgrund der markanten Nase der Wölfin und des 3. Sterns bzw. Münzzeichen dazwischen, oder liege ich hier falsch?
    Wie reinige ich dieses Exemplar am Besten weiter und was dürfte dies selteneres Exemplar so ungefähr wert sein?

    5. (6751+6755)
    Zu guter letzt für dieses mal hier eines meiner Prachtexemplare, was mir auch Rätsel aufgibt.
    Soll ja ein Antoninian des Valerianus (IMP CP LIC VALERIANVS AVG) sein mit der Fides zwischen 2 Standarten.... Inschrift soll normal heissen "FIDES MILITVM" ?? Aber auf der Münze fehlt das erste I, also steht nur "FIDES MLITVM".
    Ist dies eine Zeitgenössische Fälschung? Dachte zuerst es wäre ein subärater, anhand der Vertiefungen auf der Backe und der Schläfe, aber ich denke es ist keiner.
    Also einfach nur eine echte Fehlprägung? Oder was könnte es sonst sein?
    Eine echte, alte Fehlprägung dürfte ja einiges Wert sein, oder?


    Wie immer, recht vielen Dank schon mal im Voraus für die Infos die kommen werden ;)

    Gruss

  • Nr. 2
    Galerius. A.D. 305-311.
    AE radiate fraction. Cyzicus mint, struck A.D. 295-299.
    GAL VAL MAXIMIANVS NOB CAES, radiate, draped, and cuirassed bust right
    CONCORDIA MILITVM, emperor standing right, holding parazonium, receiving Victory on
    globe from Jupiter standing left, holding scepter; KA between them.
    RIC 19b.

    mit freundlichem Gruß

    IVSTVS
    ____________________
    Quidquid agis prudenter agas et respice finem. Was auch immer du tust, tue es weise und bedenke das Ende.

    http://independent.academia.edu/HJJost

  • Nr. r Das zweite I fehlt nicht, sondern wurde vom Legendenschneider lediglich zu eng ans M graviert -----> MI L I T V M. Schau mal genau hin.
    IMHO keine Fälschung, sondern ein etwas scharf gereinigter zeitgenössischer AR-Antoninian. Aber nichts desto trotz ein sehr schönes Stück !!! :thumbup:

    mit freundlichem Gruß

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  • Nr. r Das zweite I fehlt nicht, sondern wurde vom Legendenschneider lediglich zu eng ans M graviert -----> MI L I T V M. Schau mal genau hin.
    IMHO keine Fälschung, sondern ein etwas scharf gereinigter zeitgenössischer AR-Antoninian. Aber nichts desto trotz ein sehr schönes Stück !!! :thumbup:

    Hmmm....da hab ich wohl echt noch nicht das Auge dafür, weil für mich sieht das M als M aus, ohne angeklebtes I ;)
    Wenn ich das letzte M vergleiche, so sehen auch diese für mich gleich aus. Sonst würde ja von dem ersten M der letzte strich fehlen?
    Hab sogar einige andere "Fides MILITVM" Stücke angeschaut, die vom "M" her genauso aussahen, nur dass dann eindeutig noch ein "I" kam.
    Aber wenn das wohl lediglich eine Stempelgeschichte ist, und sonst echt, auch recht....
    Gereinigt habe ich diese Münze nicht, aber vielleicht lege ich mal etwas Patina drauf :D

    Mit dem VRBS ROMA und dem CHi-Ro hätte ich auch drauf kommen sollen, aber ich kannte die Variante nicht und habe in Wildwinds nicht über die Nr. 392 hinaus weiter gelesen :D

    Mit dem Chi-Ro ist wohl auch eine seltene Variante.... kann aber wohl auch "SCONST" und RIC 385 sein ?!? Hab dies bei wildwinds aber nicht gelistet gefunden...nur RIC 400
    --> https://www.vcoins.com/en/stores/luce…75/Default.aspx


    Wie immer ein riesengrosses Dankeschön.
    Jetzt weis ich dass ich sogar einen Galerius Lepraianus habe :D
    Nur zur Prägezeit habe ich 2 Infos im Nachhinein gefunden...einmal jetzt die in RIC (gepr. 295-299), und woanders habe ich das gefunden:
    >>> Legenden1.Prägeperiode als CAESAR vor der Münzreform 293-294 n.Chr.GAL VAL MAXIMIANVS NOB C(AES)MAXIMIANVS NOB C(AES) <<<
    Das sollte doch solch ein alter Antoninian sein aus der Zeit, und keiner der ganz kleinen ???
    (>>>Auch für Galerius gibt es die kleinen, rätselhaften Strahlenkrone-Antoniniane, die offensichtlich nach der Münzreform noch oder erneut geprägt wurden.<<<)

    Und was bedeutet noch das "KA" in der Mitte?


    Wie sollte ich die Reinigung angehen, um die Buchstaben besser hervorzuheben und die Konturen zu verdeutlichen?? Scalpellspitze oder Natronpulverabreibung???

    Gruss

  • Du hast recht. Das I fehlt tatsächlich. Macht das Stück etwas wertvoller und interessanter. Die Zahlzeichen XX, XXI bzw. griech. K und KA beziehen sich auf die Metallegierung. XXI = 20 Teile Kupfer zu 1 Teil Silber dto. KA.

    mit freundlichem Gruß

    IVSTVS
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  • Juhuuu
    das les ich gern, wertvoller und vor allem interessanter :D
    Wenn schon ein "normaler" dieser Sorte mit 30-80€ gehandelt bzw bepreist werden, dürfte diese Fehlprägung ja evtl. sogar eine dreistellige Summe Wert sein?
    Wobei das grad eh keine Rolle spielt....das fehlende I hats mir nun eh angetan ;)


    Beim Galerius ist von Silberanteil sichtbar gar keine spur. Bei 5% ja auch unmöglich...hätte man sich ja ganz sparen können :D
    Aber nun weiss ich zumindest was das KA bedeutet, was mir auch nicht bekannt war.

    Wieso wurden aber griechische Buchstaben verwendet statt der latainischen? Und vor allem was hat es denn für einen Sinn gemacht, den bescheidenen Silberanteil sogar auszuweisen und somit
    zu beweisen das die Münze gar nicht vom Metallwert gedeckt war???

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