Beiträge von 4037lech

    Verschiedene Münzen der Constantinssöhne (hier Constans) haben die Rückseitenlegende FEL(icium) TEMP(orum) REPARATIO = „Der glücklichen Zeiten Wiederherstellung“. Sie zeigen den Kaiser, der in einer von einer Victoria gesteuerten Galeere steht und in der Rechten einen Globus mit daraufstehendem Phönix hält und in der Linken ein Labarum mit dem Christogramm. Hier mischen sich auf reizvolle Weise „heidnische“ Vorstellungen mit den neuen christlichen Ideen.

    Interessant ist dabei, daß die neue Religion offenbar noch keine eigene, allgemeinverständliche Ikonographie hat entwickeln können, so daß man sich zum Transport christlicher Inhalte teilweise noch der gewohnten Bildsprache bedienen mußte. Das Kreuz als christliches Hauptsymbol beispielsweise taucht zu dieser Zeit auf Münzen noch nicht auf.

    Bild und Legende ergeben eine Sinneinheit: Die Welt (Globus) wird sich erneuern (Phönix), und der Kaiser wird unter dem Banner Christi (Chi-Rho-Labarum) siegreich (Victoria steuert das Schiff) die glücklichen alten Zeiten (die aetas aurea) zurückbringen.

    In der Antike herrschte die Vorstellung von einem zyklischen Charakter der Zeit. Sie alterte und brachte damit allmählich immer mehr Ungemach und schließlich Not und Elend. Aus dem ehemals Goldenen Zeitalter (eben der aetas aurea) wurde das Silberne Zeitalter (die aetas argentea), das schließlich in das eherne oder auch erzene Zeitalter (die aetas aerea) mündete, an dessen Ende die Zeit starb. Der Phönix verkörpert diese Vorstellungen, indem er am Ende der Zeit verbrennt und dann aus seiner eigenen Asche verjüngt wieder aufsteigt. Damit hat ein neues Goldenes Zeitalter begonnen.

    Nach der reichlich verworrenen und für Rom nicht eben glücklich verlaufenen zweiten Hälfte des dritten Jahrhunderts und dem Beginn des vierten war unter den Erben Constantins eine solche, dazu noch mehrfach religiös fundamentierte, Wende zu den „guten alten Zeiten“ überfällig und wurde hiermit verkündet.

    So vermitteln diese auf den ersten Blick eher unspektakulären Münzen einen interessanten Eindruck sowohl von der subtilen und überaus komplexen Bildsprache der Römer als auch der damit beabsichtigten Propaganda.


    Zitat Chinamul / Numismatikforum

    CONSTANTINOPOLIS (mit Victoria-auf-Prora-Rückseite)

    Die folgenden, vorzüglich bis prägefrisch erhaltenen Beispiele von Constantinopolis-Prägungen aus meiner eigenen Sammlung verdanke ich übrigens einem Mitglied dieses Forums, nämlich Richard Lechner (4037lech).

    Hallo Justus,
    freut mich wenn Sie jetzt einen guten Platz haben. Sie stammen übrigends alle von Andi (Imperator 44) dem ich wirklich viel zu verdanken habe.

    Hallo Knolli,

    ich denke du hast genügend Erfahrung. Bei einem Händler, ich meine den Ami, der in Seiner Homepage Münzen mit sehr schlechter Erhaltung anbietet und dann darauf hinweist, dass diese Dinger prima zum Strecken von Lots sind, kauft man einfach nicht. Denkst du der mischt nicht ;)

    Bei dem anderen erwähnten Händler aus der Schweiz habe ich bisher nur schlechte Erfahrung gemacht. Aufgrund deiner Hinweise habe ich noch mal bei Ihm bestellt und auch diesmal nur Schrott erhalten. ;(

    Ich denke zur Zeit kann man keinen der bekannten Versandhändler empfehlen, da alle zu einem Lot kräftig Schrott mischen. Meine letzen ungereinigten habe ich auf einer Münzbörse gekauft und war damit zufrieden. Waren zwar teuer (2,20 €), aber keine Ausschuss dabei und leicht zu reinigen.