Palermo ist die Hauptstadt der Autonomen Region Sizilien und der Provinz Palermo. Sie liegt an einer Bucht an der Nordküste Siziliens. Im 8. Jahrhundert v. Chr. gegründet, erlebte die Stadt vor allem unter der Vorherrschaft der Araber sowie der Normannen und der Staufer eine Blütezeit.
Die Phönizier gründeten die Stadt als Handelsstützpunkt im 8. Jahrhundert v. Chr. Der ursprüngliche Name der Stadt kam aus dem Punischen und lautete Ziz (die Blume). Er bezog sich auf die Fruchtbarkeit der Landschaft. Den heutigen Namen gaben die Griechen. Im Gegensatz zu anderen großen Städten Siziliens gelangte Palermo nie unter griechische Herrschaft, lag aber nahe der Grenze zum griechischsprachigen Ostteil der Insel. Während des Ersten Punischen Krieges von 264 bis 241 v. Chr. war Palermo ein wichtiges Bollwerk der Karthager, bis es 254 v. Chr. von den Römern durch eine Seeblockade erobert wurde und den Namen Panormus erhielt. Unter Augustus siedelten sich ehemalige römische Legionäre an und Panormus entwickelte sich zu einer der bedeutendsten Städte auf Sizilien.
Nachdem die Vandalen im Jahr 429 ihr Reich in Nordafrika mit dem heutigen Tunesien als Zentrum gegründet hatten, fielen sie mehrfach in Sizilien ein und eroberten die Stadt. Palermo verlor an Bedeutung und fiel schließlich 535 an Ostrom. Ein Aufschwung setzte erst wieder unter islamischer Herrschaft ein. Palermo wurde 831 zur Hauptstadt der Emire von Sizilien und entwickelte sich durch den Anbau von Orangen- und Zitrusbäumen zu einem blühenden Wirtschaftszentrum. Laut Ibn al-Athīr benutzte der muslimische Emir Muhammad b. Abdallah b. Aghlab, der von 832 bis 851 von Palermo aus Sizilien beherrschte, die Stadt als Ausgangspunkt für unablässige Plünderungen. Seit der Antike war Sizilien die Kornkammer der damaligen Welt und das begehrteste Agrarland des Mittelalters. Dies machte es zu einem Zankapfel unter den politischen Mächten.
1072 eroberten die Normannen unter Roger I. Palermo. Anfang des 12. Jahrhunderts wurde es Hauptstadt der Grafschaft, ab 1130 des Königreichs Sizilien. Am Normannenpalast und an der Kathedrale von Palermo sind arabische Stilelemente zu erkennen, aber der Gesamteindruck ging durch spätere An- und Umbauten verloren.
Die kulturelle Blütezeit unter den Normannen dauerte an, als 1194 die Staufer die Macht übernahmen. Friedrich II. baute die Stadt zur glanzvollen Residenz aus und gründete die Sizilianische Dichterschule.
Nach der Hinrichtung des letzten Staufers Konradin geriet Sizilien unter die Herrschaft von Karl von Anjou, der die Hauptstadt seines Reichs nach Neapel verlegte. Palermo verfiel immer mehr und die Armut der Bevölkerung führte 1282 zur Sizilianischen Vesper. Mit diesem Aufstand endete die Herrschaft Karls auf Sizilien. Tausende Franzosen wurden dabei von der einheimischen Bevölkerung getötet. Allein in Palermo starben 2000 Menschen.
Kathedrale Maria Santissima Assunta
Stahlstich - Rouargue - 1860
Als die alte Kathedrale 1169 durch ein Erdbeben stark beschädigt wurde, beschloss Erzbischof Walter, sie abzureißen und neu zu errichten. Der Neubau wurde in den Jahren 1184-1185 errichtet. Dabei wurde nicht nur die ursprüngliche Kathedrale abgerissen, sondern auch die zu der Großen Moschee gehörenden Nebengebäude.
Im 14. bis 16. Jahrhundert erfuhr das Bauwerk fortlaufende Erweiterungen. Die ursprünglich nicht über das Mittelschiff hinausragenden vier Ecktürme bekamen einen gotischen Aufsatz. Der Haupteingang wurde von der Westfassade auf die südliche Längsseite der Kathedrale verlegt, und vor ihm wurde ein großer Vorplatz geschaffen. Das Südportal erhielt um 1465 einen Portikus im Stil der katalanischen Spätgotik.
Wenn ihr noch was richtig gruseliges über Palermo erfahren möchtet, schaut doch mal hier rein.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kapuzinergruft_(Palermo)
Quelle: wikipedia