3 unbekannte Blei-Marken

Liebe Münzfreunde,

ich habe wiedermal eine Frage - folgende Marken kann ich nicht zuordnen:
[Blockierte Grafik: http://waldecker-muenzen.de/auktionen/3Eichmarken.jpg]
Bisher führe ich sie unter "Eichmarken" bin aber aber nicht mehr sicher, ob das so richtig ist.

Die Marken sind aus Blei und wiegen etwa 4,5 g. Auf der ersten ist der Hlg Kilian (Korbach) zu sehen. Auf der zweiten sind die vermeintlichen Reiter vmtl. eine römische II und die dritte trägt einen halben (waldecker) Stern, darunter 2 Räder und "IIII P".

Wer kann mir etwas dazu sagen?

ein Sammlerfreund aus Westfalen half mir nun das Rätsel zu lösen:

Zitat

...denke das sind moderne (max. 100 jahre alt) Abschläge von Stempeln aus dem späten 18. oder frühen 19. Jh. (um 1780/1820), die beiden rechten sind sicher Stempel für Hand- oder Spanndienstmarken bzw. Passiermarken (Wege Brücken Tore) zu 2 und 4 Pfennig aus der Zeit um 1800. Die passen zu den Marken aus Schaumburg Lippe. Einmal für Pferde im Wert von 2 Pfennig etc. oder für Spanndienste mit 2 Pferden bzs- Fuhrdienste (4 Pfennig, 4 Fuhren, oder Fuhre mit 4 Pferden etc.)

Alle könnten aus Korbach sein, auch unter dem Pferd scheint evtl. so etwas wie ein halber Stern zu sein. Marke 1 hat eben das Stadtwappen von Korbach, Funktion unbekannt. Muss in diesem Fall auch kein Stempel für Marken gewesen sein, ggf. für Plomben oder etwas ganz anderes. Aber alle Bleistücke sind zu gleichmäßig geschnitten, das kenne ich bei Bleimarken nicht, da hat einer viel zu sorgfältig gearbeitet, das machte man um 1800 niemals für so einfache Marken. An den Ecken sind sie auch nicht bestoßen daher nicht benutzt worden. Könnte sich um Abschläge auf Dachblei handeln (vgl. dem Bleistreifen der Coesfelder Marken), haben auch alle die gleiche Patina, das ist ebenfalls verdächtig, Man müsste mal die Dicke wissen, wenn es echte alte Bleistücke wären, müssten die relativ dick sein, mindestens 2 eher 3 mm, sonst verbiegen die zu schnell, wenn es modernes Dachblei wäre sind sie dünner, und sie sehen eher sehr dünn aus. Die Stempel könnten daher ggf. im Stadtarchiv von
Korbach (gewesen) sein.

Ich denke, der eine oder andere Hinweis könnte auch für Sammler anderer Gebiete von Interesse sein?