Der Papst in der Slowakei

@ EuroMünzi

Natürlich freut sich der Sammler über einen unerwarteten "Geldsegen", insbesondere wenn es sich dabei um Euros aus dem Vatikan handelt. Es ist ja auch sonnenklar, dass es dem Papst sehr schlecht geht und auch mögen muss man ihn nicht unbedingt. Über und auf seinen Tod an dieser Stelle und in dieser Form zu spekulieren halte ich dennoch für ein klein bisschen geschmacklos.

Gruß

Was ist denn daran Spekulation ?
Es ist nunmal Fakt das es im Falle des Todes vom Papst eine Sedisvakanz gibt und im Zuge dessen darf der Vatikan zusätzlich Münzen im Nennwert von 201.000 € prägen. Über sowas muss man sich doch normal unterhalten können ohne sich gleich auf den Tod des Papstes zu freuen.

Übrigens wird dieses Budget mit Sicherheit für Sondermünzen verwendet und nicht für Kursmünzensätze. So war es zumindest bei den vergangenen Sedisvakanzen im Vatikan.

ich sage nicht juhu

Mich Interessiert der Papst nicht und auch nicht die Euro`s ausdem Vatikan.
Kurz gesagt mir ist es egal.

@ EuroMünzi
@ Münzenfreund
Es ist genauso, wie mit der Literatur (frei nach Reich-Ranitzky): Nicht der Inhalt macht es aus, sondern die Formulierung.Wenn du es weisst und ich auch und sonst auch noch jeder, der sich ein bisschen mit Euromünzen befasst, dann wozu es noch diskutieren? Die Sache wäre ganz anders, wenn ein "Novize" danach gefragt hätte.

@ Sven
Nein, es sagt nicht jeder "Juhu". Du solltest bitte auch nicht "Juhu" sagen. Dein "Juhu" ist an diesem Platz und in diesem Kontext etwas daneben. Nachdem ich dachte, dass das Ganze nicht mehr zu toppen ist, hast du mich mit deinem zweiten Beitrag eines besseren belehrt. Wenn du nicht verstehst warum, dann kann ich nur noch den Kopf schütteln.

@ Cologne
Das ist nun wiederum ein gesunder, persönlicher Standpunkt. Es ist auch gut so.

Letztlich bleibt mir auch nur noch anzumerken: Jeder bitteschön nach seinem Gutdünken. Wenn ihr das Bedürfnis habt dieses Thema überhaupt und wenn, dann in dieser Form zu diskutieren, dann solltet ihr es tun. Meinetwegen inklusive echt unangebrachter "Juhus". Geschmacklos bleibt die Sache dennoch, was mich wiederum enttäuscht, da mein Eindruck von diesem Board bis dato ein anderer war. Das ist sicherlich mein Problem, wollte bloß mal auf die Sache hingewiesen haben.

Gruß

@Münzenfreund

Noch ein kurzer Nachtrag. Um mal semantische Klarheit zu schaffen, darf ich doch an dieser Stelle das Duden Universalwörterbuch (4. überarb. und erw. Ausgabe, 2001, S. 1480) zitieren:

spekulieren: ...1. (ugs.) etw. zu erreichen, zu erlangen hoffen; auf etw. rechnen: auf eine Stelle, eine Erbschaft

Mit "auf etw. spekulieren" war hier keineswegs eine rein theoretische Überlegung gemeint. Es ist ein Fakt, was keiner hier in Frage stellt.

Gruß

@ Sven

Alles klar. Ich freue mich aufrichtig über deine Antwort.

Gruß

Um einfach über die Sedisvakans zu sprechen:

Mit welchen Nominalen muß man da denn rechenen?
Welche Metallart wird verwendet?
Wie war das bei den Vorgängern von Johannes Paul II?

Desweiteren denke ich werden viele dieser Münzen an entsprechene Hochgestellte KLatholiken verteilt oder verschenkt, so war es zumindestens in den vergangenen Jahrhunderten mit den Sedisvakans Talern der Bischhöfe die prägen durften.

Nominale kann ich dir auch nicht nennen, bei den letzten Sedisvakanzen waren es noch Lire
Da diese Münzen sehr beliebt und der Nominalwert begrenzt ist gehe ich von 5 oder 10 €-Münzen aus.
Bei 5 € könnten 40200 Münzen geprägt werden und bei 10 € entsprechend die Hälfte.

Die Auflagen der Sedisvakanz-Münzen von 1958, 1963 und 1978 lagen zwischen 100.000 und 500.000 Stück !
Übrigens blieb das Motiv fast gleich, auf der einen Seite das Vatikan-Wappen und auf der anderen die Friedenstaube.
Hier mal ein Bild der Münze von 1978 (Tod von Johannes Paul I.):
[Blockierte Grafik: http://www.vaticanhistory.de/pb_g_l/Biographien/J/Johannes_Paul_I_/SV_Muenze_09_1978v.jpg][Blockierte Grafik: http://www.vaticanhistory.de/pb_g_l/Biographien/J/Johannes_Paul_I_/SV_Muenze_09_1978r.jpg]

Material ist Silber.

Mal unabhängig von allen Fragen des guten Geschmacks und der nicht so feinfühligen "juhus" - letztlich macht doch Vatikan in solchen Fällen mit dem Tod des Chefs Geschäfte. Auch wenn das seit Ewigkeiten so ist - so sonderlich feinfühlig ist es letztenendes auch nicht. "Normale" Politiker bekommen ihre Gedenkmünzen doch erst längere Zeit nach ihrem Tod.

Antidote

Ich schätze mal jeder Staat mit einem absoluten Herrscher als Staatsoberhaupt prägt das Porträt des neuen Herrschers auf die Münzen. Da im Falle des Vatikans diese schnellstens in Sammlerhänden verschwinden und gar nicht erst in den Umlauf kommen, ist es so gesehen auch Geschäftemacherei, zweifellos. Daran haben aber auch wir Sammler unseren Anteil, ohne uns würden sie ja mit ihren Münzen auch keine Geschäfte machen können. Ansonsten würde ich das Ganze eher als "business as usual" einstufen und nicht so sehr als Mangel an Feinfühligkeit. Ich frage mich wie es denn aussehen wird in den Niederlanden, Belgien, Spanien, Luxemburg etc., wenn der derzeitiger Monarch mal dahinscheidet. Im Übrigen finde ich es echt erfreulich, dass wir mit den Beiträgen von Monasterium und muenzenfreund endlich mal wieder auf der sachlichen Schiene gelandet sind. Es sollte doch mal bitte dabei bleiben.

Muenzenfreund

Die abgebildete Münze hat das Nominal L.500 das entspricht gerade mal ca. € 0,25. Bei 500.000 Stk. á € 0,25 wären wir bei einem Kontingent von € 125.000. Jetzt wäre es mal interessant zu wissen, ob der Wärungskontingent seit Lirazeiten geändert wurde. Wenn man auch wüsste, welche andere Nominale sie noch prägen ließen außer L.500 und in welchem Umfang, dann könnte man wieder anfangen zu kalkulieren. Der Sprung von € 0,25 auf € 10,- oder € 5,- ist dennoch gewaltig, daher glaube ich nicht, dass sie auch nur in die Nähe von 100.000 Stk. kommen werden.

Gruß

Zitat

Original von Shumway
Antidote ..................... Ich frage mich wie es denn aussehen wird in den Niederlanden, Belgien, Spanien, Luxemburg etc., wenn der derzeitiger Monarch mal dahinscheidet.

Stimme zu. Nur wird es bei den Monarchien keine Geschäftemacherei mit Sede vacante geben.

Hallo,
also erstmal was grundsätzliches, die Geschäftemacherei fängt erst an wenn die Münzen den Vatikan verlassen haben. Zugegebenermaßen sind die Gedenkmünzen nicht gerade billig, aber solche Miniauflagen kosten eben Geld (Gestaltung, Prägung, Vermarktung), alleine der Aufwand der betrieben wird zigtausende Kunden anzuschreiben und deren Bestellungen zu verarbeiten. Da bleibt nicht viel über...
Würde der Vatikan Gewinn machen wollen dann würde er die KMS nicht für 15 € verschenken sondern für 150 oder mehr verkaufen, dann würden sich die Sammler immer noch drum reissen und der V. hätte bei oben genanntem Preisbeispiel immerhin Mehreinnahmen von fast 8,8 Mio. !

Dann noch was zur Sedisvakanz, sie ist keinesfalls zwangsläufig mit dem Tode des Papstes verbunden (andersrum schon), der aktuelle Papst hat selber 1996 das Kirchengesetz entsprechend geändert welches nun eine freiwillige Amtsaufgabe erlaubt.
UND der Vatikan darf nicht nur im Falle der Sedisvakanz weitere Münzen im Wert von 201.000 € prägen sondern auch in jedem Heiligen Jahr* und zur Eröffnung eines ökumenischen Konzils.

*reguläre Heilige Jahre finden alle 25 Jahre statt, das letzte war 2000. Aber auch zwischendrin können bestimmte Jahre vom Papst als Heiliges Jahr erklärt werden, so z.B. 1983, dem 1950. Todesjahr Jesus Christus´

Um zu den Münzen zurückzukehren, ich gehe davon aus daß der Vatikan die aktuellen Gedenknominale (5,10,20,50 €) beibehalten wird. Man kann das nicht mit der Situation 1978 oder früherer Sedisvakanzen vergleichen, damals wurden die Stücke noch für Umlauf geprägt mit Auflagen bis zu 500.000 Stück. Selbst wenn er wollte dürfte der Vatikan heute keine Gedenkmünzen zu z.B. 2 € prägen, lächerliche Nominale wie 1/4 Euro wird er sicherlich auch nicht herstellen. Ich bleibe dabei, es wird sehr wahrscheinlich Münzen zu 5 und 10 € geben, vielleicht sogar Goldmünzen zu 20 und/oder 50 €, wobei hier das Budget schnell am Ende ist.
ABER die 201.000 € sind ja nur ZUSÄTZLICH, wenn ich mich nicht verrechnet habe wurde das diesjährige Budget nicht ganz ausgenutzt und es sind noch 26.000 € über. 2002 lag die Restsumme noch etwas höher weil die Auflage des PP-Satzes um 3.000 Stück geringer war. Ich weiss allerdings nicht ob das Restbudget auf nachfolgende Kalenderjahre übertragbar ist.

Shumway: Ich habe mir mal die Mühe gemacht und nachgeschaut, 1978 war die Lira noch etwas mehr wert, 500 Lire entsprachen ca. 1,20 DM also ~ 60 Cent

Zitat

Original von muenzenfreund
Hallo,
also erstmal was grundsätzliches, die Geschäftemacherei fängt erst an wenn die Münzen den Vatikan verlassen haben . ...
Würde der Vatikan Gewinn machen wollen dann würde er die KMS nicht für 15 € verschenken sondern für 150 oder mehr verkaufen, dann würden sich die Sammler immer noch drum reissen und der V. hätte bei oben genanntem Preisbeispiel immerhin Mehreinnahmen von fast 8,8 Mio. !

*** Eigene Hervorhebung des Zitierenden. ***

Muenzenfreund
Wie wahr, wie wahr!

Antidote
Dem Zitat habe ich nichts mehr hinzuzufügen. Damit dürfte dein Einwand auch hinlänglich erwidert worden sein.

Muenzenfreund
Hut ab vor der Sachkunde. Mir gefallen Beiträge dieser Art. Wenn nun die Übertragbarkeit der Kontingente nicht gegeben ist (halte ich für unwahrscheinlich), der Normalkontingent auch für "Umlaufmünzen" verwendet wird und die Nominale bei € 5, 10, 20, 50 bleiben werden (was ich wiederum für sehr wahrscheinlich halte), dann bleibt es wohl doch dabei, dass auch bei einer Sedisvakanz die Gedenkmünzenauflage weit unter 100.000 bleiben wird.

Gruß