Antwerpen

      Einige weitere schöne Stücke meiner Sammlung aus dem 18. Jahrhundert behandeln das Thema Antwerpen.

      Die belgische Hafenstadt liegt im Norden des Landes in der Region Flandern. Auch diese Stadt hat eine gallo-römische Vergangenheit. Dies wurde durch Grabungsfunde der 50er Jahre des 20. Jahrhunderts belegt – Ton- und Glasschreben kamen ans Tageslicht. Sie wurden auf das 2. und 3. Jahrhundert n. Chr. datiert.

      Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 726, also zur Zeit des Frankenreichs unter Ludwig dem Frommen. Nach der Reichsteilung unter seinen Söhnen kam die Stadt in das Gebiet des Ostfrankenreichs. Die Ottonen gründeten zum Herzogtum Niederlothringen gehörenden Markgrafschaft Antwerpen. Anfangs des 12. Jahrhunderts kam es zu Grafen von Löwen (späteren Herzöge von Brabant). Der Ort erhielt 1291 die Stadtrechte, 1315 wurde sie Hansestadt. Antwerpen fiel 1430 an Burgund, 1477 an Habsburg. Ende des 15. Jahrhunderts wurde die Stadt zu einem der mächtigsten Konkurrenten der Hanse.

      1556 setzte sich nach heftigen Kämpfen die Reformation wie in den gesamten spanischen Niederlanden durch. Im 16. Jahrhundert war die Stadt reichste Handelsstadt Europas. Durch die darauffolgenden Konflikte zwischen den Habsburgern und den vom Reich losgelösten Niederlanden folgte der Niedergang.

      Die Liebfrauenkathedrale in Antwerpen zählt zu den Höhepunkten brabantischer Baukunst. Im 12. Jahrhundert wurde ihr Vorgängerbau (Marienkapelle) zu einer größeren, romanischen Kirche ausgebaut, 1352 wurde mit dem Bau einer neuen Kirche in gotischem Stil mit Mittelschiff und sechs Seitenschiffen begonnen. 1521 wurden die Bauarbeiten eingestellt. Bei einem Brand 1533 wurde die Kirche stark beschädigt. In der Folgezeit bauten die Antwerpener sie wieder auf. 1559 wurde das Bistum Antwerpen gegründet und die Kirche zur Kathedrale erhoben. Am 20. August 1566 zerstörten calvinistische Bilderstürmer einen großen Teil der Kunstwerke und des Mobiliars der Kathedrale. 1581 kam Antwerpen unter protestantische Herrschaft, was zur weiteren Vernichtung bzw. zum Verkauf unschätzbarer Kunstwerke führte.



      L’eglise Cathedrale d’Notre Dame a Anvers
      Kupferstich - Ansichten von J. B. Chrystin und P. Foppens - Bruessel 1720


      Quelle: wikipedia

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      Ein weiterer Stich zeigt St. Michael in Antwerpen, eine Abtei des Prämonstratenser- oder Norbertiner-Ordens die wahrscheinlich in den 20er Jahren des 12. Jahrhunderts gegründet wurde. Hier kann man die großen Abteianlagen und Gärten rund um die Klosterkirche bestaunen.



      L’abaye de S. Michel a Anvers
      Kupferstich - Ansichten von J. B. Chrystin und P. Foppens - Bruessel 1720



      Auch das Rathaus (Stadhuis) Antwerpens ist einen Blick wert. Es wurde zwischen 1561 und 1564 im Stil des Renaissance erbaut. Der Mittelteil zeigt den Stil des Barock.



      La Maison de Ville d’Anvers
      Kupferstich - Ansichten von J. B. Chrystin und P. Foppens - Bruessel 1720

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      Ergänzend möchte ich noch zwei Ansichten zeigen, die sich mit der Stadtbeschaffenheit befassen. Zum einen den Stadtplan von Antwerpen, zum anderen eine sehr interessante Abbildung der Stadt-Zitadelle, eine kleine in sich abgeschlossene Festung, die innerhalb der Stadtmauern lag, und bei Belagerung oder Eroberung als Rückzugsort für die Garnison und den letzten Widerstandskern der Stadt diente.



      Ville de Anvers, Stadtplan
      Kupferstich - Ansichten von J. B. Chrystin und P. Foppens - Bruessel 1720





      La Citadelle d’Anvers
      Kupferstich - Ansichten von J. B. Chrystin und P. Foppens - Bruessel 1720

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      Abschließend noch drei weitere Ansichten aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Schönheit der Kathedrale kommt hier wundervoll zur Geltung – dank der enormen Detailverliebtheit der Zeichner und Stecher.



      Liebfrauenkathedrale
      Stahlstich - Brinkmann, Quaglio - 1849





      Liebfrauenkathedrale
      Stahlstich - Meyers Universum - 1850





      Gesamtansicht mit Blick auf die Liebfrauenkathedrale
      Stahlstich - 1860

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